Unser Sommerurlaub führte uns dieses Jahr durch Polen ins Baltikum. Wir besuchten natürlich auch die Gedenkstätten in Lodz und Riga.
In Lodz haben wir den letzten Weg von Albert Tobias nachvollzogen: von seiner Unterkunft in der ehemaligen Ottilienstraße im Ghetto von Lodz, über den Bahnhof Radegast zum Schloß Kulmhof, wo man neben dem gesprengten Gebäude noch die Stelle erkennen kann, wo die Gaswagen an die Rampe fuhren, bis ins Waldlager Kulmhof, wo mehrere 10.000 Opfer aus ganz Europa verscharrt wurden.
In Riga weiß man weit weniger über das genaue Schicksal der westeuropäischen Juden, die wie Julie Tobias und Gustav Tobias mit seiner Familie im Winter 1941/42 hierhin deportiert wurden. Das kleine Ghettomuseum ist noch im Entstehen begriffen. Derzeit wird ein typisches Holzhaus, wie es damals im Ghetto stand, rekonstruiert und mit typischen Einrichtungsgegenständen versehen. Der Bereich des damaligen Ghettos ist vielfach noch im damaligen Zustand erhalten, wird aber wahrscheinlich in den kommenden Jahren mehr und mehr verschwinden und der heutigen wachsenden Stadt Riga Platz machen.